Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu. Ein guter Zeitpunkt, um sich Ziele für das Japanisch-Lernen 2025 zu setzen! Eine der großen Herausforderungen beim Erlernen einer Fremdsprache ist es, am Ball zu bleiben und regelmäßig zu üben. Neben Apps mit Erinnerungsfunktion bieten Sprachkalender eine tägliche Anregung zum Memorieren und Wiederholen. Für Japanisch hat der Helmut Buske Verlag einen Sprachkalender im Angebot – 2025 sogar mit Audiodateien!
Buske Sprachkalender Japanisch 2025
Dem Helmut Buske Verlag ist es zu verdanken, dass es seit einigen Jahren einen Sprachkalender für deutschsprachige Japanisch-Lernende gibt. Da die Gruppe der Japanisch-Lernenden in deutschsprachigen Ländern im Vergleich zu denen der Englisch-, Französisch- und Spanisch-Lernenden relativ überschaubar ist, bieten bisher andere Verlage keinen Sprachkalender für Japanisch an.
Titelinformation
Buske Sprachkalender Japanisch 2025 von Yumi Dohi und Masayoshi Tsuchiya 2024 Helmut Buske Verlag GmbH ISBN 978-3-96769-390-4 240 Seiten, 19,90 Euro
Alle Angaben ohne Gewähr!
Sprachniveau
Der Kalender wendet sich sowohl an Anfänger als auch Fortgeschrittene, das heißt an Lernende der Niveaustufen A1 bis B2 (vergleiche: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen).
Auf jedem Kalenderblatt ist angegeben, an welche Niveaustufe sich die Übung richtet.
Übungsarten
Auf den einzelnen Kalenderblättern finden sich unterschiedliche Übungen und Informationen:
- Leseverständnisübungen (Dialoge, Redewendungen, Gedichte, Lieder),
- Schriftzeichen- und Schreibübungen,
- Grammatikübungen,
- Wortschatzübungen,
- landeskundliche Informationen.
Unterstützung beim Leseverständnis bieten euch Furigana über den Kanji (Schriftzeichen) bei den Texten sowie Vokabelangaben und Übersetzungen auf den Blattrückseiten. Dort findet ihr auch die Lösungen zu den Aufgaben.
Zusatzmaterial
- Neu beim Buske Sprachkalender Japanisch 2025 ist, dass man sich auf den Verlags-Internetseiten zu manchen Kalenderblättern Audiodateien herunterladen kann. Mit diesen 17 Download-Audio-Dateien lassen sich Hörverständnis und Aussprache verbessern. Tipp: Am besten ladet ihr euch die Audiodateien tatsächlich herunter, damit ihr die Abspielgeschwindigkeit in eurem Player anpassen könnt.
- Außerdem führen auf ein paar wenigen Kalenderblättern QR-Codes ins Internet (zum Beispiel zu einem YouTube-Video eines Liedes).
Meine Meinung zum Buske Sprachkalender Japanisch 2025
Für Verlage ist es immer eine finanzielle Herausforderung, Titel für eine vergleichsweise kleine Gruppe an Interessierten herauszugeben. Deswegen gibt es für uns deutschsprachige Japanisch-Lernende vergleichsweise wenig deutsche Publikationen. Häufig müssen wir auf Lernhilfen englischsprachiger Verlage zurückgreifen, weil es kein entsprechendes Angebot für Deutschsprachige gibt.
Daher bin ich dem Buske Verlag sehr dankbar, dass er einen Sprachkalender für uns deutschsprachige Japanisch-Lernende anbietet!
Schwierigkeitsgrad
Für mich persönlich stellt der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Kalenderblätter oft ein Problem dar.
Zum Beispiel ist beim Kalenderblatt zum 1. Januar 2025 als Niveaustufe A2 angegeben. Ich finde den Text jedoch nicht wirklich für A2 geeignet: Es sind allein schon neun Wörter in der Vokabelhilfe angegeben, sodass man für das Verständnis des Textes bereits auf die Hilfen auf der Blattrückseite zurückgreifen muss. Es handelt sich also nicht um einen Text, den man mit Niveau A2 mal eben schnell neben dem Frühstück lesen kann.
Bei einem Sprachkalender würde ich mir eher Übungen und Lesetexte wünschen, die nicht zu schwer sind und mit denen ich bereits Gelerntes wiederholen und festigen kann.
Aufwand
Mir persönlich fällt es schwer, die Selbstdisziplin aufzubringen, täglich mit einem Sprachkalender zu arbeiten. Es geht unglaublich schnell, dass ich an mehreren Tagen hintereinander keine Zeit habe oder den Kalender schlichtweg vergesse.
Dann habe ich ein schlechtes Gewissen und denke, ich müsste die verpassten Kalenderblätter nachholen. Es entsteht das Gefühl, dass der „Lernberg“ immer höher wird. Und das führt leider ziemlich schnell dazu, dass ich ganz aufgebe. Der Sprachkalender landet dann ungenutzt im Regal – mit dem Gedanken, dass ich ja irgendwann einmal damit arbeiten könnte.
Auch kann ich mir neue Vokabeln nicht einfach so auf Anhieb merken (aus diesem Alter bin ich leider schon lange heraus). Wenn ich also wirklich etwas aus dem Sprachkalender ziehen möchte, müsste ich die neu gelernten Vokabeln im Folgenden wiederholen, bis sie sitzen. Da aber an jedem Tag neuer Lernstoff hinzukommt, bin ich schnell überfordert. Der Zeitaufwand ist mir dann zu hoch.
Für mich wäre daher ein Woche-für-Woche-Sprachkalender besser. Dem könnte ich mich in Ruhe, zum Beispiel am Wochenende, widmen. Auch hätte ich dann ausreichend Zeit, die Inhalte (zum Beispiel neue Vokabeln) wirklich zu lernen und unter der Woche zu wiederholen.
Fraglich ist aber leider, ob an so einem Kalender auch andere Japanisch-Lernende Interesse hätten. Zum Beispiel hatte der PONS Verlag in den vergangenen Jahren für Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch einen Woche-für-Woche-Sprachkalender herausgegeben, diesen nun aber leider eingestellt. Vielleicht gab es zu wenig Käuferinnen und Käufer? Wirklich schade.
Zusatzmaterial
- Die im Vorwort des Sprachkalenders erwähnten QR-Codes sind sehr spärlich gesät.
- Die Audio-Dateien dürften für manche Lernende etwas zu schnell eingesprochen sein. Aber ihr könnt die Dateien ja herunterladen und die Abspielgeschwindigkeit in den meisten Playern anpassen.
Lösungsgedanke: Mut zur Lücke!
Nachdem ich nun schon mehrere Jahre hintereinander an der Herausforderung gescheitert bin, täglich mit dem Japanisch-Sprachkalender zu arbeiten, muss ich meine Herangehensweise überdenken.
Denn grundsätzlich ist so ein Sprachkalender ja eine wunderbare Sache: Ich erhalte täglich ein Sprach-Lernhäppchen serviert. So fällt es leichter, beim Sprachenlernen am Ball zu bleiben. Es ist ja erwiesenermaßen effektiver, täglich zehn Minuten zu lernen, als einmal pro Woche eine oder mehrere Stunden!
2025 ist das Jahr der Schlange, Midoshi (巳年 / みどし). Die Schlange steht unter anderem für Weisheit. Also werde ich versuchen, 2025 weiser zu lernen.
Mein guter Vorsatz für 2025 lautet somit: Mut zur Lücke! Ich werde nicht mehr versuchen, alle Kalenderblätter zu bearbeiten. Stattdessen werde ich die auswählen, die meinem aktuellen Lernniveau entsprechen und mich nicht zu viel Zeit kosten. Blätter, die mir zu schwer sind, lasse ich künftig einfach aus.
Eure Erfahrungen und Meinung?
- Welche Erfahrungen habt ihr selbst mit Sprachkalendern gemacht?
- Lernt ihr täglich oder eher unregelmäßig?
- Wie würde für euch der ideale Sprachkalender aussehen?
Über eure Kommentare freue ich mich!
Einen guten Rutsch in ein erfolgreiches und motivationsreiches Lernjahr 2025 wünsche ich euch allen!